Selbst von den "echten"
Hochbegabten, also Kindern mit einem IQ von 130 und höher
(2-3% der Gesamtbevölkerung), fallen wahrscheinlich nicht
mehr als 8-10% aus unserem Bildungssystem heraus. Es gibt zwar
einen Zusammenhang zwischen der Höhe des IQ´s und
der "Unbeschulbarkeit", aber der ist nicht so eng,
wie man vielleicht vermuten würde.
Es kommt dabei vor allem auf die Persönlichkeit des Kindes
und auf seine Erziehung an: ist es flexibel, anpassungsfähig,
kompromißbereit, sozial kompetent, kommt es gut mit anderen
Kindern zurecht... hat es gelernt, auch mal zurückzustecken,
auf andere Rücksicht zu nehmen, kann es gestellte Aufgaben
erfüllen, hat es ein wenig Selbstdisziplin gelernt...
Was ich sagen will: Probleme mit unserem Bildungssystem haben
nicht nur Hochbegabte mit einem IQ jenseits von 130, auch Normalbegabte
können scheitern, ohne "zu dumm" zu sein. Nicht
jedes Problem darf man im Lichte einer möglichen Hochbegabung
sehen.
Auch ist es beileibe nicht so, daß jedes hochbegabte Kind
automatisch ein Frühleser und/oder -rechner ist. Viele fallen
durch andere Dinge im Vorschulalter auf (Sprachgewandtheit, Gedächtnis,
Logisches Denken, Detailwissen und Interesse für nicht altersgemäße
Wissensgebiete, Kreativität, Soziale Sicherheit und Kompetenz...)
Ich würde es nicht wagen, automatisch einen Zusammenhang
zwischen frühem Lesen und Rechnen und der Höhe des
IQ´s herzustellen.
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Meine Antworten geben nur meine ganz persönliche Meinung wieder.
Meine An- und Einsichten über hochbegabte Kinder begründen sich
in erster Linie auf den Gesprächen in unserer Mailingliste,
auf diverse Literatur sowie auf das Zusammenleben mit meinen Kindern)